„Was wäre, wenn ...“ - Ein Planspiel mit fiktiven Fakten.

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Eingeladen waren 60 Personen aus unserer Pfarrei Seliger Niels Stensen. Gekommen sind 48 Personen aus den unterschiedlichen Gruppierungen unserer Pfarrei. Sicher nicht repräsentativ, aber ein ausgewogener Querschnitt. Einige waren sich zuvor noch nicht begegnet, andere umarmten sich und freuten sich über das Wiedersehen. Aber über allen schwebte ein unsichtbares Fragezeichen, was wird mich wohl in den nächsten Stunden erwarten? Bei einem Kaffee oder Tee wurden erste Kennenlerngespräche geführt, bis die Spielleitung pünktlich um 10.00 Uhr aufrief, im großen Saal Platz zu nehmen, um die Spielregeln zu erfahren.

 

Ein Spiel also, das war allen bewusst. Aber um was es genau ging, war bisher nicht bekannt.

 

Auf einem Tisch lagen sieben Umschläge, beschriftet mit den Namen der Spielgruppen, die sich nun bilden sollten. Wer will in der Gruppe Pfarreirat, wer in der Gruppe Kirchliche Mitarbeiter und wer in der Gruppe Gemeindeleben/Freelancer, teilnehmen? Weitere Gruppen wie, Kirchenvorstand, Liturgie, Caritas und Jugend waren schnell besetzt und los ging’s. Die Gruppen bezogen ihre zugewiesenen Räume und begannen sich in die angenommene Situation hineinzudenken, was aus ihrer Sicht zu tun wäre, wenn der Bischof eines Tages den leitenden Pfarrer und alle anderen Mitglieder des Seelsorgeteams versetzen würde und kein weiteres Personal zur Verfügung stellt.

 

Die Frage war also, wie können wir als katholische Kirchengemeinde weiter bestehen und was muss getan werden, wenn ein wichtiger Teil der Leitungsstruktur wegfällt. Oha, über manchen Köpfen wurde das bisher unsichtbare Fragezeichen nun deutlich sichtbar. Nach einer Orientierungsphase wurden die Fragezeichen schnell zu Ausrufungszeichen. Jeder Gruppe stand ein Laptop zur Verfügung, über den Anfragen und Mitteilungen an andere Gruppen versandt und empfangen werden konnten. So bildete sich schnell ein Handlungskonzept, das von der Spielleitung zusammengefasst und am Ende des Planspiels präsentiert wurde.

 

Anerkennend festgestellt wurde, dass die Mitglieder der realen Kirchengemeinde Seliger Niels Stensen sehr wohl in der Lage wären, einer solchen Situation, sollte sie eines Tages Wirklichkeit werden, zu begegnen. Die heutigen, realen Leitungsgremien wären unter Mitwirkung aller Gruppen sehr wohl in der Lage, veränderte Leitungsstrukturen zu schaffen, die einen Fortbestand der Kirchengemeinde gewährleisten würden.

 

Ins Wochenende entlassen wurden die Spielteilnehmer mit Kaffee und Kuchen. Zufrieden mit dem Spielausgang und dem Ergebnis ging man auseinander, wohl in der Hoffnung, dass dieses Spiel eines Tages keine Wirklichkeit wird.

 

Heino Paulisch