Minustemperaturen, Schnee, teils spiegelglatte Straßen - die Wetterbedingungen waren am Samstag eine Herausforderung für die über 50 Kinder und Jugendlichen, die im Rahmen der 25. ökumenischen Sternsingeraktion unterwegs waren. Sie brachten den Segen Gottes zu den Einwohnern des Stiftsdorfes und sammelten 3707,35 Euro für bedürftige Altersgenossen in Malawi und Pakistan.
Als „Weise aus dem Morgenland“ mit ihrem Sternträger machten die Mädchen und Jungen, die in ihren Reihen einige kurzfristige krankheitsbedingte Ausfälle zu kompensieren hatten, sich auf den Weg durch den Stiftsort. Dieser hatte mit einer Aussendefeier in der evangelischen Stiftskirche begonnen.
"Sternsinger setzen sich ein", betonte die gastgebende Pastorin Ulrike Wortmann-Rotthoff und begrüßte die Aktiven mit Pater John Vettamthadathil Varkey von der katholischen Kirchengemeinde Seliger Niels Stensen, ehe diese in 14 Gruppen und oft mit der Begleitung Erwachsener oder älterer Jugendlicher aufbrachen.
"Sternsinger schauen über den Tellerrand", erklärte Wortmann-Rotthoff. Und wie weit der Blick dabei falle, verdeutlichte sie mit Hilfe eines leuchtenden Globus. Dort zeigte nicht nur Pater John auf sein Heimatland Indien, sondern drei Kinder auf die Länder Deutschland, Malawi, wo Mädchen mit einer Hälfte des Sternsingerertrags unterstützt werden sollen, und Pakistan, wo der Bau einer High School für Jungen in Youhanabad-Lahore mit dem anderen Teil mitfinanziert werden soll.
Nachdem die Sternsinger erfahren hatten, wofür ihr Einsatz bestimmt ist, statteten sie sich mit der gesegneten Kreide und weiteren Materialien aus und machten sich auf den Weg. Dieser führte sie durch das Winterwetter zu Fuß oder mit dem Auto zu vielen Haushalten, wurde von einem Spaghetti-Mittagsimbiss im Gruppenraum der katholischen Kirche St. Hedwig unterbrochen, wo er auch nach dem Abschlussgottesdienst, in dem jeder eine Teilnahmeurkunde erhalten hat, mit dem Dosenöffnen abends sein Ende fand. Erfreulicherweise gab es einige Aktive, die zum ersten Mal bei der Aktion mitgewirkt haben, aber auch drei Routiniers mit zehn Teilnahmen: Lara Barlag, Ramón Heemann und Lea Marie Seidel.
Nach einem Vierteljahrhundert erwarten viele Leedener ihre Sternsinger zu Beginn eines neuen Jahres. Da liegen Spenden und Leckereien als Wegproviant griffbereit, da bitten Einwohner, um einen Sternsingerstopp, weil sie gleich weg müssen, da sind richtige Sammlungen von Segenswünsche im Laufe der Jahre an der Haustür entstanden oder da laden Menschen die Kinder und Jugendlichen auf eine Pause mit Heißgetränk ein.
Posts in einem sozialen Netzwerk im Internet (Facebook) in einer Gruppe, der vornehmend Bewohner aus dem Stiftsort angehören, zeugen von Wertschätzung und Würdigung des Engagements: "An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an die Kids, die sich heute bei Wind und Wetter durch die Straßen kämpfen und an all die großen und kleinen Helfer im Hintergrund," ist zu lesen. Die Dame ergänzt: "Im 'Outback' am Fangberg war gerade auch eine liebe Truppe junger Mädels!" Oder ein anderer lobender Beitrag zur Jubiläumssternsingeraktion lautet: "Ich liebe es, wenn sie jedes Jahr kommen. Sie geben sich immer soviel Mühe."
Das freut und macht Mut, besonders da nach einigen Stunden draußen einige Sternsinger erschöpft waren, Bezirke nicht mehr in voller Gruppenbesetzung beendet werden konnten oder neu verteilt werden mussten.
Freuen können sich die Sternsinger im Stiftsdorf, ihre Fahrer, Eltern und alle Helfer bereits jetzt auf das Dankeschöntreffen. Am Sonntag, 29. Januar, erleben sie dieses mit ihren Kollegen aus Ledde und Tecklenburg ab 15 Uhr im Stiftshof. Zu dem gemütlichen Nachmittag mit Kaffee und Kuchen sowie anderen Getränken laden die Organisatoren diesmal ebenfalls aufgrund des Jubiläums auch alle Ehemaligen mit ein. Nachdem alle sich gestärkt haben, winken kleine Überraschungen sowie ein Filmbeitrag vom Reporter Willi zur Sternsingeraktion. Anmeldungen und erbetene Kuchenspenden sind bei Gertrud Barlag möglich per Telefon unter der Nummer 05481-943414 oder per Mail an g.barlag@fliesen-barlag.de.