99 Luftballons auf dem Weg in den Himmel

Am Donnerstagmittag war der triste Himmel über der katholischen Kirche Maria Frieden kurzzeitig voller bunter Luftballons. Anlass dafür war der von der Messdienergemeinschaft vorbereitete Jugendgottesdienst, denn "an Christi Himmelfahrt ist die Berührung von Himmel und Erde so zentral wie an keinem anderen Tag“, hieß es in der Einleitung von Lea Licher. Das Thema der Messe mit Pfarrer Peter Kossen lautete „erwarten:“.

 

In der Predigt griffen die Jugendlichen in einem Anspiel die Frage nach der eigenen Erwartung an sein Leben auf. Dazu bedienten sie sich dem Bild eines vollen Bahnsteiges. Dort befand sich neben einer Geschäftsreisenden ein Student und eine Rentnerin. Alle verfolgten am Feiertag andere Reiseziele: Während die Berufstätige auf dem Weg zu einem Meeting nichts vom freien Tag merkte, war für den Student bereits mit dem freien Donnerstag das Wochenende angebrochen und die Rentnerin fuhr zu ihren Kindern. Die drei verschiedenen Lebenssituationen sollten die unterschiedlichen Erwartungen beim Blick auf das eigene Leben darstellen. Der Student träumte von einer beruflichen Karriere. Die gestresste Geschäftsfrau war trotz Feiertag ihrer Tätigkeit verpflichtet. Die Rentnerin hingegen blickte gelassen und mit zeitlichem Abstand auf ihr bisheriges Leben zurück. Sie war insgesamt zufrieden, auch wenn nicht immer alles erwartungsgemäß in ihrem Leben verlief.

Marit Roß griff das Stichwort „Abstand“ auf, um sich der Überleitung zum Gottesdienst zu richten: „Gott blickt aus der Ferne zu uns und erwartet den Dienst am Nächsten.“ Daran schloss sich die Frage an, welche Erwartungen ein Gläubiger dann zurück an den Himmel senden kann. Mit der Bitte seine persönliche Antwort auf einer Karte festzuhalten, endete die Predigt der Ministranten.

 

Nach dem Gottesdienst konnte dann jeder seine Karte mit einem Luftballon gen Himmel steigen lassen. Einige Luftballons ohne Anhang deuteten darauf hin, dass noch eine höhere Gottesdienstbesucherzahl möglich gewesen wäre. Vielleicht finden die himmlischen Grüße durch die Rücksendung der Karten wieder den Weg nach Lienen.