Zu Fuß nach Telgte

Es ist 16 Uhr, der Gottesdienst in der St. Clemens-Kirche in Telgte hat begonnen. Das Aufstehen fiel schon schwer. Die zurückgelegte 30 km zeigen in den Beinen schon ihre Wirkung. Dennoch blicke ich zufrieden auf das Erlebte und Erreichte zurück:

 

Schon um 5:30 Uhr machten wir 8 Fußwallfahrer uns strammen Schrittes bei frischen 9°C und Nebel auf den Weg von Lienen in Richtung Telgte. Wie in den vergangenen Jahren wurde gegen 8 Uhr eine Frühstückspause auf dem Hof von Laurenz Drees eingelegt. Inzwischen schien die Sonne bei angenehmen Temperaturen zum Wandern. Unterwegs wurde immer wieder an Wegkreuzen Halt gemacht, um sich bei kurzen Texten und Liedern zu besinnen. Die persönlichen Gespräche, wie auch das Schweigen bei monotonen Schrittgeräuschen gehörten ebenfalls dazu.

 

Nach der 11-Uhr-Pause in Westbevern ging es dann auf die letzte Etappe nach Telgte. Unterwegs trafen wir noch auf die Rad-Wallfahrer aus Lengerich. Um kurz nach 13 Uhr war die Strecke geschafft.

Gemeinsam mit allen Wallfahrern (Fuß, Rad, Bus) aus den Kirchengemeinden Brochterbeck und Lengerich wurde um 13:30 Uhr der Kreuzweg an den einzelnen Stationen mit den überlebensgroßen Figuren gebetet. Anschließend fand das gemeinsame Kaffeetrinken in den "Emswiesen" statt.

 

Der sehr feierliche Gottesdienst ist zu Ende. Auch das Knien zum Hochgebet fiel mir schon mal leichter. Sicherlich werde ich noch ein paar Tage die Wallfahrt spüren können. Doch die Erfahrung, eine Fußwallfahrt mitgemacht zu haben, währt länger.

 

DN, 27.08.2018