Sommerkirche in St. Margareta

Stephan Christoph als Friedensreiter

A.Thomes führt in das Thema des Gottesdienstes ein

Die Gemeinde bittet um Frieden für die ganze Welt. Statt des Friedensgrußes wird die Weltkugel durch die Bänke gereicht.

Ein reichhaltiges Buffet erwartete die Gäste

Sommerkirche in St. Margareta

„Dab dab dabe du da-dab, dab dab dabe du da!“ Na, das kann ja heiter werden, dachte ich, als die Musikgruppe „Lichtblick“ das Eingangslied zum zweiten Gottesdienst unserer Sommerkirche anstimmte. Zögernd, aber dann kräftig, sang die Gemeinde mit: „Wir wollen aufsteh’n, aufeinander zugeh’n, voneinander lernern, miteinander umzugeh’n“, ich sah wippende Füsse und mitschwingende Schultern in den Bänken „Aufsteh’n, aufeinander zugeh’n und uns nicht entfernen, wenn wir etwas nicht versteh’n.“ So wurde die Aufmerksamkeit der bunten Christenschar nach drei Liedstrophen schon auf einen hohen Level gebracht, als plötzlich Hufgetrappel in die Stille des Kirchenraumes drang. Herein stürmte ein Friedensreiter (leider ohne Pferd) und verkündete der verblüfften Gemeinde, dass nach 30 langen Jahren Krieg nun endlich Frieden eingekehrt sei.

Als der Friedenreiter seine Botschaft verkündet hatte und sich wieder „auf sein Pferd schwang“, war eigentlich schon jedem klar, welches Thema sich das Vorbereitungsteam  für den Gottesdienst ausgewählt hatte.

 

Suche Frieden, so heißt das Leitwort des nächsten Katholikentages in Münster. Die Gemeinde hörte eine Einführung zum Thema, welches dann im Mittelpunkt des Familiengottesdienstes stehen sollte.

Aber die Gemeinde war nicht zu einer Geschichtsstunde zusammen­gekommen, sondern zum Gottesdienst und wollte mit diesem geschichtlichen Aufhänger der Frage nachgehen, was Frieden heute für uns in der Welt, aber auch für uns ganz persönlich bedeutet. Jeder kennt die Alltagssituationen mit Kindern, Familie, Nachbarn und Öffentlichkeit.

Hier ein Beispiel:

A:     Das Polizeiauto wollte ich haben.

B:     Ich habe das jetzt.

A:     Ich habe aber zuerst gesagt, dass ich es haben will.

B:     Nahein.

A:     Gib es jetzt her. Los!

B:     Lass mich. Das ist meins! Mamaaaaa!


Nach einigen beeindruckenden Beispielen mehr, wurde jedem klar, worum es ging. Frieden haben und Frieden stiften hat immer mit Nachgeben zu tun, auf beiden Seiten!

 

Die Gruppe „Lichtblick“ spielte Lieder wie „Friedensnetz“ und „Tausend Jahre“, die gerne mitgesungen wurden. „Wir knüpfen aneinander an, wir knüpfen aufeinander zu, Shalom, shalom!“ oder „Tausend Jahre wie ein Tag, was auch kommen mag, du weißt um mich …“ so klang es aus dem Hintergrund. Stimmen und Instrumente der Gruppe „Lichtblick“ nahmen die Gemeinde mit und begleiteten das Thema des Gottesdienstes bis zum Schluss.

Der Friedensgruß, den wir Christen uns nach dem Vater unser geben, fiel ebenfalls ungewöhnlich aus. Statt des Händedrucks und des Ausspruch’s: „Der Friede sei mit dir“, wurde eine Weltkugel durch die Bänke gereicht, als Symbol und Bitte für Frieden für die ganze Welt. Ein starkes Zeichen, die Welt in unserer Hand! Ja, tatsächlich, wir sind es, die für Frieden in und für die Welt sorgen müssen. Wir können unseren Gott um Mut und Stärke bitten, aber tun müssen wir es schon selber!

So ging dieser sommerkirchliche Gottesdienst zu Ende und die Gemeinde stimmte das Patronatslied von St. Margareta an: „Patronin wir dich ehren, Sankt Margareta rein. Dein Vorbild mög‘ uns lehren, dein Beistand Schutz verleih’n.“ Der Refrain wurde zum Patronatsfest am heutigen Tag besonders kräftig gesungen: „Heil’ge Margareta, himmlische Patronin steh uns bei und hilf uns treu, dass uns Gott barmherzig sei!“

Mit zufriedenen Gesichtern strömten die Besucher den Ausgängen entgegen, um sich dann am bereitgestellten Buffet wieder zu versammeln, zu laben und in Gesprächen zu vertiefen. Das Wetter spielte mit und so war ein fröhliches Beieinander im und um das neue Gemeindehaus möglich.

Wieder ein Gottesdienst in unserer Sommerkirche mit ungewöhnlichen Elementen, die bereichernd wirkten, zum Nachdenken anregten und vielleicht auch unsere eigene Sensibilität für Friedenstiftendes beeinflusst hat.

 

Danke allen, die diesen Gottesdienst vorbereitet und durchgeführt haben.

Ich habe euch gerne zugehört.

23. Juli 2017, Heino Paulisch

 

Fotoalbum Sommerkirche 2017